Inge Blask und Thomas Kutschaty zur Sondierung beim DURA-Betriebsrat

SPD-Landtagsabgeordnete Inge Blask und Vertreter von Betriebsrat und Gewerkschaft informierten

PLETTENBERG (la)

Turbulente Zeiten liegen hinter den DURA-Werken in Plettenberg und Selbecke. Ein ständiges Auf und Ab, zum Schluss aber nur noch ein gewaltiges „Ab“ ist die bittere Bilanz des einstig größten Arbeitgebers der Vier-Täler-Stadt Plettenberg. Jetzt kann über eine Rettung lange nicht mehr gesprochen werden, die Fakten liegen auf dem Tisch und rund 1.000 Mitarbeitern wird bis zur schrittweisen Schließung im April 2019 gekündigt. Auch der zeitweise Einsatz von portugiesischen Mitarbeitern und das eindringliche Engagement von Belegschaft, Betriebsrat, Gewerkschaft und Politik konnten das Ende nicht mehr abwenden. Das zu den traurigen Ereignissen in der letzten Zeit.

Nachdem man vergeblich den Brückenschlag zur US-amerikanischen Investorin und DURA-Eignerin Lynn Tilton gesucht hat, geht es nun darum, die Gründung einer Transfergesellschaft im Sinne der Beschäftigten zu unterstützen. Damit ginge man neue und eigentlich ungewöhnliche Wege: Üblicherweise ist der Firmeneigner mit der Aufgabe betreut, mittels einer Transfergesellschaft einen möglichst reibungslosen Übergang für Arbeitnehmer und das Werksgelände zu schaffen. Dieses Vakuum, was die US-Amerikaner bei DURA hinterlassen, gilt es jetzt zu füllen und dabei haben Inge Blask und Thomas Kutschaty dem Betriebsrat und auch der Kommune ihre volle Unterstützung zugesagt.

Die beiden fordern vom NRW-Wirtschaftsminister Pinkwart, bei der Gründung einer Transfergesellschaft das Heft des Handelns in die Hand zu nehmen und Belegschaft, Kommune und regionale Partner an einen Tisch zu bringen, um die etwa 20 Millionen Euro an Bürgschaft aufzubringen, die es für die Gründung einer solchen Gesellschaft braucht. Wenn sich das Unternehmen seiner sozialen und wirtschaftlichen Verantwortung entzieht, muss die Landesregierung für ihre Bürgerinnen und Bürger einspringen.

Bei dem Gespräch mit der heimischen SPD-Landtagsabgeordneten Inge Blask am Mittwoch bei DURA ging es vor allem um zwei Schwerpunktthemen: Zum ersten die möglichen Zuschüsse des Landes NRW für die künftig brachliegende, 100.000 Quadratmeter große Fläche. Zum anderen beschäftigte die große Runde, darunter neben Thomas Kutschaty, SPD-Fraktionsvorsitzender im Landtag, auch Faruk Ikinci, Betriebsratsvorsitzender von DURA und Thorsten Kasubke von der IG Metall, die Qualifizierung der demnächst ehemaligen DURA-Mitarbeiter, um möglichst wieder neue Jobs zu finden. Letzteres soll die zu gründende Transfergesellschaft ermöglichen „Für uns ist es wichtig, den 970 Mitarbeitern durch die Schaffung von Ersatz-Arbeitsstellen zumindest eine neue Perspektive zu bieten“, lautete der Tenor. Das sei das Anliegen von SPD und IG Metall gleichermaßen, die Menschen hier zu begleiten und zu unterstützen. Auch SPD-Politiker Kutschaty zeigte sich einigermaßen fassungslos über das rigide Vorgehen der Amerikaner, und erwartet, dass es mithilfe des Landes azumindest neue Perspektiven für Mitarbeiter und Betriebsgelände gibt.

Das große Areal des ehemaligen Automobilzulieferers und größten Arbeitgebers der Stadt soll nach dem endgültigen Ende von DURA am 30. April nächsten Jahres weiter genutzt werden.

Die WDR-Lokalzeit Südwestfalen hat über unseren Besuch berichtet.